Meine erste Begegnung mit Feldenkrais fand im Frühjahr 2017 statt. Nach einem neurochirurgischen Eingriff waren meine Bewegungsabläufe nicht mehr „rund“ und „flüssig“, so dass ich viel spazieren gegangen bin. Dabei bin ich öfter an Averbecks Bewegungsschule vorbeigekommen. Von Feldenkrais hatte ich schon mal gehört, wusste aber nicht so richtig was sich dahinter verbirgt. Also schnappte ich mir einen Flyer und habe, wie man es heute so macht, erst einmal gegoogelt. Das was ich gelesen habe klang interessant, so dass ich zunächst einige Einzeltermine mit Anne vereinbart habe. Schon nach wenigen Einzelstunden war mir klar, das Feldenkrais anders ist als alles was ich vorher an Krankengymnastik und Sport gemacht habe. Mir gefällt am Feldenkrais, dass die Übungen häufig im Liegen stattfinden. Das kommt auch meinem Schwindel sehr entgegen. Außerdem geht es beim Feldenkrais nicht darum vorgegebene Übungen möglichst perfekt nachzumachen. Stattdessen erhält man Anregungen und Anleitungen, die zum Ausprobieren einladen. Man findet schnell selbst heraus wie man sich besser bewegen kann und welche Bewegungsabläufe für einen stimmig sind, auch wenn sie noch so klein sind. Nach jeder Feldenkraisstunde gehe ich beschwingt, mit einem Lächeln auf den Lippen und ein Stück „größer“ nach Hause. Dafür vielen Dank an Anne, die jede Stunde mit viel Leidenschaft gestaltet. Kerstin 19.10.2018
Feldenkrais der Himmel auf ErdenWem diese Aussage überzogen erscheint, dem fehlt die Erfahrung einer Feldenkrais-Stunde. Nach einer solchen Stunde dürfte bei den meisten Menschen eine Vorstellung vorhanden sein, dass Feldenkrais-Einzelstunden eine wundersame Wirkung auf den Körper, die Körperwahrnehmung und die Psyche haben: Körperregionen, die vor der Stunde schmerzten, sind schmerzfrei; Bewegungen, die schwer fielen oder gar unmöglich waren, fallen nun leicht oder sind zumindest möglich. Wenn das nicht himmlisch ist, was dann?
Wenn eine neurologische Erkrankung selbstverständliche Bewegungen erschwert, dann ist die Sehnsucht nach müheloser Bewegung und der Überwindung der eigenen motorischen Grenzen groß. Ich hatte in dieser Situation das Glück, unmittelbar nach der Diagnose mit Feldenkrais-Stunden zu beginnen. Feldenkrais ist nun schon im vierten Jahr zweimal in der Woche fester und unverzichtbarer Bestandteil meines Alltags. Die Krankheit ist dadurch zwar noch nicht überwunden, aber ich kann besser damit leben und darauf kommt es an.
Zwei Stunden in der Woche, in den ich Bewegungseinschränkungen und Schmerzen vergessen kann. Die wohltuenden körperlichen und psychischen Wirkungen der Feldenkraisübungen wirken noch lange nach den Stunden nach. Auf die Frage, was genau den Wert und das Besondere der Feldenkraisübungen ausmacht, kann ich nur sagen, das alles geht, aber nichts gehen muss.
Sich vertrauensvoll in die Hand der Feldenkraislehrerin zu begeben und sich den Bewegungsangeboten zu überlassen, ohne an die eigenen körperlichen Grenzen zu geraten, ohne ein richtig oder falsch, ohne Leistungsgedanken und mit Erfolgsgarantie, denn das Nervensystem, Muskulatur und Skelett ordnen sich neu: das ist himmlisch.
Natürlich ist das Bedürfnis nach müheloser Bewegung im Falle einer Erkrankung besonders groß, doch auch für den gesunden Menschen kann die Neujustierung des eigenen Körpers, das Hineinspüren und die Schärfung der Wahrnehmung für die eigenen Bewegungen eine Erfahrung sein, die weit über die einzelne Stunde hinaus reicht. Es ist die Aufmerksamkeit und Sensibilität für Bewegungen, die uns allen ob gesund oder krank neue und positive Erfahrungen ermöglicht.
Feldenkrais für mich der Himmel auf Erden ! 9.5.2016 M.H.
Mein Weg zu Feldenkrais und dem Wohlgefühl am MorgenSchon seit längerer Zeit wachte ich jeden Morgen mit einem steifen Nacken, einem dumpfen Kopfgefühl und stechenden Schmerzen im linken Bereich des Kopfes auf. Der Kopfschmerz ließ bereits kurz nach dem Aufstehen nach. Die morgendliche heiße Dusche entspannte den Nacken und nach der ersten Tasse Kaffee ließ auch das dumpfe Gefühl im Kopf nach. Etwa eine Stunde nach dem Aufstehen fühle ich mich einigermaßen fit. Die Fitness stieg im Laufe des Tages immer weiter an, sodass ich mich schließlich abends kerngesund und topfit fühlte. In der Winterzeit waren die morgendlichen Beschwerden deutlich stärker als im Sommer. Durch das Tragen von Schals und durch kräftiges Heizen konnte ich etwas Linderung erreichen. Allerdings fiel es mir beim Autofahren immer schwerer den Kopf weit nach hinten zu drehen, so dass ich beim Rückwärtsfahren immer mehr den Spiegel benutzen musste.
Meine Probleme waren nicht lebensbedrohlich und ich hätte bestimmt immer so weiterleben können. Zumal mir ein Arzt schon vor Jahren gesagt hatte, dass die Symptome an verschlissenen Nackenwirbeln lägen und man da nichts machen könne.
Eines Morgens saß ich mal wieder bei warmer Heizungsluft, eingehüllt in meinen dicken Wollschal vor meinem Computer und googelte nach morgendlichen Kopfschmerz. Da gab es eine Seite, die genau meine Symptome beschrieb und erklärte, dass solche Symptome häufig nicht durch Verschleiß oder andere Krankheiten, sondern viel mehr durch Fehlhaltungen hervorgerufen würden. Diese Fehlhaltungen könnten mit einer von Moshe Feldenkrais entwickelten Methode dauerhaft vermieden werden, was dann zu einem Verschwinder der Schmerzsymptome führen würde. Ich bestellte mir beim Buchhändler alles, was ich von Moshe Feldenkrais an Büchern in deutscher Sprache bekommen konnte. Und begann zu lesen. Seine Forschungsergebnisse leuchteten mir ein und ich bescholss es Ben Gurion, seinem berühmtesten Schüler, nach zu machen und mir einen Feldenkraislehrer zu suchen. Ich fand im Internet Anne Averbeck, von der ich nach dem Lesen ihrer Webseite annahm, dass sie die Methode von Moshe Feldenkrais ernsthaft durchführen würde. Und so war es auch.
Bereits nach der ersten Sitzung war der stechende Kopfschmerz weg und trat nie wieder auf. Auch was das dumpfe Gefühl am Morgen betraf, war schnell Besserung zu sehen. Es dauerte jedoch sechs Wochen, also auch sechs Behandlungen durch Frau Averbeck, bis auch das dumpfe Gefühl am Morgen ganz verschwand. Und nun kam die Überraschung. Während ich früher bereits nach mäßigem Alkoholgenuss immer ganz schreckliche Kopfschmerzen bekam, war es nun auch damit vorbei.
Auch das letzte Symptom, der unbewegliche Nacken geht mehr und mehr zurück. Es macht richtig Spaß, sich beim Überqueren einer Straße um zu sehen, statt sich wie früher jedes Mal mit kleinen Schritten um zu drehen. Und im Büro sind meine Mitarbeiter dankbar dafür, dass ich am Morgen in den ersten Arbeitsstunden nicht mehr so mürrisch bin.
Alles in allem eine tolle Erfahrung. 11.4.2014 Dr. Thomas Wellenreuther
Morgens beim Frühstück bei Ulli und Jörg: Ulli: Ich gehe heute zum Feldenkrais.
Jörg : Was ist das denn nun wieder?
Ulli : Eine ganz tolle Körperarbeit, in der man sich, mal nicht mit Schmerzen befassen muß, sondern spüren kann, was alles an Positiven möglich ist. Und es soll auch sehr entspannend und erholsam sein.
Jörg : Aber ich dachte, du willst etwas gegen Deine Schmerzen tun, bevor du wieder zu deinem Pferd gehst und reitest.
Ulli : Ja, aber mir reichts und vielleicht hilft mir die Frau, einen Weg zu finden, mich leichter zu bewegen, auch inmitten all meiner Beschwerden. Und besser auf einem Stuhl sitzen oder mal wieder so richtig spazieren gehen ohne Anstrengung fände ich auch schon gut. Vielleicht gehen so die Schmerzen in den Hintergrund. Diese Idee gefällt mir.
Jörg : Traust du dir das denn zu?
Ulli : Oh, die Angst, daß es davon schlimmer werden könnte, habe ich diesmal nicht, es wird ausdrücklich betont, daß es ohne Anstrengung und Stress sein soll, es wird sogar eher als erstes nach Wohlgefühl und Sicherheit gesucht.
Jörg : Okay, das finde ich auch gut, Du lernst also gleichzeitig besser auf dich auf zu passen.
Ulli : Haha, so könnte man es auch nennen, also bis heute Abend Küßchen
Am Abend :
Jörg : Da bist Du ja, siehst entspannt aus, hattest Du einen guten Tag?
Ulli : Oh, das sagst Du sonst nie, ich fühle mich auch entspannt. Das Du das sogar siehst?
Jörg : Ja, Du schaust, wie soll ich sagen, weicher aus, gelöster.
Ulli : Ich war doch auch bei der Feldenkraisstunde.
Jörg : Ach ja, boh, deswegen?! Wie war es denn, was ist denn nun Feldenkrais?
Ulli : Ja, ich hatte ja eine Einzelstunde und habe ihr erzählt, das ich nicht gut sitzen kann und leider auch nicht reiten. Wir haben dann eine Bewegung gesucht, die mir schwer fällt um nach der Stunde zu vergleichen. Dann durfte ich mich auf eine große Liege legen, und sie hat mir geholfen, ganz bequem zu sein. Das wäre wichtig, damit das Nervensystem Möglichkeiten hat zu lernen, zu verbessern, besser zu organisieren. Und Feldenkrais ist eben keine Behandlung sondern ein Unterricht, für das Nervensystem, welches die Brücke schlägt zwischen Muskeln, Skelett und Umwelt.
Dann hat sie getastet, berührt, gehalten, bewegt und alles ganz leicht und langsam. Ich habe gespürt und konnte loslassen und wurde ganz neugierig, wie sie mich bewegt. Und stell Dir vor, die Bewegung vom Anfang, war viel leichter anschließend. Insgesamt fühlte ich mich wohl, stimmig und leicht. Und ich habe sowas, wie eine Idee bekommen, daß auf diesem Weg Veränderungen möglich sind. Also ich werde das eine Zeitlang machen, vielleicht alle vierzehn Tag, einverstanden?
Jörg : Ich freue mich so für Dich. Echt spannend. Natürlich bin ich einverstanden. Mal sehen, wie es weiter geht. Gibt es das auch in der Gruppe? Und vielleicht auch für Männer?
Fortsetzung folgt